And the winner is … – Diplomarbeitsteam der HLBLA St. Florian als Sieger beim Sustainability Award der FH Wels

Von: Florian Wahl, MEd. und dem Diplomarbeitsteam (Jonathan Böhm, Peregrin Ham-merschmied, Alexander Mayr)

Im Rahmen der fünfjährigen Ausbildung an der Höheren Landwirtschaftlichen Bundes-lehranstalt in St. Florian verfassen die Schülerinnen und Schüler eine wissenschaftli-che Diplomarbeit. Ein Team erreichte hierbei mit dem Sustainability Award der Fach-hochschule Wels eine ganz besondere Prämierung.

Die Diplomarbeit ist eine in der Regel von Schülerteams durchgeführte, in sich geschlossene, außerhalb des Unterrichts im gesamten 5. Schuljahr erstellte Arbeit. Die Themenstellungen weisen einen land- und forstwirtschaftlichen oder diesem Berufsfeld verwandten Charakter auf und sind originell, aktuell und in vielen Fällen äußerst innovativ. Die Durchführung er-folgt häufig in Kooperation mit namhaften außerschulischen Partnern.

Jonathan Böhm, Peregrin Hammerschmied und Alexander Mayr reichten ihre Diplomarbeit zum Thema „Aquaponik – Bau und Vergleich von Kleinanlagen“ bei der FH OÖ Campus Wels für den Sustainability Award ein und erreichten den ersten Platz – Gratulation!

Mit dem „SUSTAINABILITY AWARD“ der FH OÖ Campus Wels werden vorwissenschaft-liche Arbeiten bzw. Diplomarbeiten von Schülerinnen und Schülern im Bereich Nachhaltig-keit prämiert. Mehr als 80 Schülerinnen und Schüler sind hierbei der Ausschreibung gefolgt und haben ihre Arbeit eingereicht. Das Team der HLBLA St. Florian erreichte den ersten Platz in der Kategorie der „Gruppenarbeiten“ – doch womit haben sich die drei prämierten Schüler genau beschäftigt?

Das Sieger-Diplomarbeitsteam (v.l.n.r.): Peregrin Hammerschmied, Alexander Mayr, Jonathan Böhm

In Zukunft Aquaponikanlagen?

Die gegenwärtige Ernährungssituation steht vor allem aus gesundheitlicher Perspektive vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere im Kontext des Konsums von Fleischprodukten sowie den Auswirkungen der Nahrungsmittelherstellung, insbesondere im Bereich der Fisch-zucht. Als vielversprechender Lösungsansatz für diese Problematik erscheint die Implemen-tierung von Aquaponik-Systemen. Allerdings zeigt sich eine Lücke in den Erfahrungen be-züglich des Baues und dem Betrieb von Kleinanlagen. Diese Wissenslücke zu schließen, war die Motivation für die Diplomarbeit.

Kreislaufanlage Aquaponik

Aquaponik beschreibt die symbiotische Verbindung von Aquakultur und Hydroponik und ist eine Form der Kreislaufwirtschaft. Dabei fungiert die Fischzucht als Nährstofflieferant, wäh-rend die Pflanzen die Abfallprodukte der Fischkultur nutzen. Um von den Abfallprodukten profitieren zu können, müssen diese zunächst von Bakterien aufbereitet werden, ein Prozess, der als Nitrifikation bekannt ist.

Aquaponikanlagen ermöglichen eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, da das Gemüse ohne den Einsatz von Chemikalien und Pestiziden angebaut wird. Im Hinblick auf die Was-serknappheit ist die Aquaponik äußerst effizient: Im Vergleich zu herkömmlichen Gemü-segärten verbraucht sie bei gleicher Betriebsdauer und Fläche etwa 90% weniger Wasser.

Versuchsanlage

In einem durchgeführten Versuch wurde eine Klein-Aquaponikanlage geplant, gebaut und be-trieben, um die Funktionalität und Einsatztauglichkeit überprüfen zu können. Als Fische wur-den Afrikanische Raubwelse verwendet, wobei für die Fischwahl ausschlaggebend war, dass diese Art eine sehr gute Anpassungsfähigkeit vorweist und keine hohen Anforderungen an die Umgebung stellt.

Aufgrund des roten, wohlschmeckenden Fleisches und der Grätenfreiheit, sind die Fische bei den Konsument:innen sehr beliebt. Bei den Gemüsesorten blieb freie Auswahl, welche bei ausreichender Reife sofort geerntet wurden.

Ergebnisse erfreuen

Nach einer Versuchszeit von etwa dreieinhalb Monaten wurden die eingesetzten Fische abge-fischt und anschließend verarbeitet. Die gewonnen Filets wurden für die Vermarktung geräu-chert und zu Aufstrich verarbeitet. Von den Käuferinnen und Käufern erhielt das Diplomar-beitsteam positive Rückmeldungen, wobei vielen die Grätenfreiheit und der Geschmack posi-tiv auffiel.

Die gesamte Schulgemeinschaft der HLBLA St. Florian freut sich über dieses tolle Ergebnis und gratuliert den drei Siegern zu ihrer Prämierung.